Mit der Taufe wird ein Mensch in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Das ist das Eine. Wichtiger aber noch ist etwas anderes: In der Taufe gibt der Lebendige Gott dem Täufling das Versprechen, in seinem Leben gegenwärtig zu sein und sie oder ihn auf all seinen Wegen zu begleiten - sogar über das Ende dieses Lebens hinaus. Wir Christen vertrauen darauf, dass Gott gegenwärtig sein wird im Leben dieses Menschen: auf den einfachen Wegstrecken genauso wie den schwierigen; auch und gerade auf Umwegen, Abwegen, in Sackgassen oder am Rande eines Abgrunds. Das gilt auch schon vor der Taufe . Aber in meiner Taufe wird es mir "hochoffiziell" zugesagt - sozusagen mit Brief und Siegel.
Der "Brief", das sind bei der Taufe die Worte der Pfarrerin oder des Pfarrers: "Ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." Diese Worte bedeuten: Du gehörst zu Gott, dem Urgrund der Welt und Deines Lebens; zu Gott, der in Jesus als Mensch in die Welt kam; zu Gott, dessen Geist in Dir und um Dich herum gegenwärtig ist.
Das "Siegel" auf dem "Brief" ist das Wasser der Taufe, das dem Täufling bei diesen Worten dreimal über den Kopf gegossen wird (oder in das er nach alter Tradition dreimal eingetaucht wurde und in manchen Gemeinden auch noch wird).
Das Wasser ist dabei ein Symbol, ein Zeichen mit mehreren Bedeutungen - unter anderem mit diesen vier:
- Wasser ist die Quelle und Voraussetzung allen Lebens. - So auch Gott: Er ist der Urgrund allen Lebens. Das Wasser der Taufe ist ein Zeichen für meine Verbindung mit diesem Urgrund.
- Wir bestehen zu fast drei Vierteln aus Wasser und brauchen ständig Wasser. - Das Wasser der Taufe ist ein Zeichen dafür, dass Gott in uns und um uns herum gegenwärtig ist.
- Mit Wasser waschen wir uns. - Das Wasser der Taufe ist ein Zeichen für die Bedeutung von Vergeben und Verzeihen für unser Leben miteinander und mit Gott.
- Wasser kann lebensgefährlich sein. - Das (Untertauchen und Wiederauftauchen aus dem) Wasser der Taufe ist ein Zeichen für die Vergänglichkeit unseres Lebens, noch mehr aber für die lebenspendende Macht Gottes, die uns über Vergänglichkeit und Tod hinaustragen wird.